Bilanz 2020: Sparkasse Holstein sieht Erwartungen übertroffen

Die Sparkasse Holstein hat auch 2020 große Herausforderungen gut gemeistert: Die Bilanzsumme konnte von 6,79 auf 7,39 Milliarden Euro gesteigert werden. Das Betriebsergebnis vor Steuern ist zwar von 57 auf 52 Millionen Euro gesunken, der Bilanzgewinn liegt aber wie im Vorjahr bei zwölf Millionen Euro.

Das Kreditinstitut will ganz nah am Kunden sein

„Wir haben Corona getrotzt und sind in allen Kerngeschäftsfeldern auf Kurs“, kommentiert der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl das stabile Ergebnis. Die im vergangenen Jahr gestartete Neuausrichtung der Sparkasse Holstein habe die Erwartungen sogar übertroffen. Das Konzept, sich konsequent an den Bedürfnissen der Kunden in der Region zu orientieren, sei aufgegangen. Mit 34 Filialstandorten in der HanseBelt-Region zwischen Fehmarn und Hamburg will das Kreditinstitut nahe am Kunden sein, erweitert aber auch stetig das digitale Angebot. Immerhin nutzen bereits 51 Prozent der Kunden das Online-Banking, und das kontaktlose Zahlen hat sich in Zeiten von Corona fast verdreifacht.

Sparkasse stellt Millionen in die Risikovorsorge ein

Bisher hat sich gezeigt, dass die Corona-Krise noch nicht so auf die Kunden durchgeschlagen hat, wie es zu erwarten war. Von gut 180?000 Privatgirokunden nutzten 557 die Raten- und Tilgungsaussetzungen bei Baufinanzierungen und Privatkrediten. 480 von 8555 Mittelstandskunden erhielten Liquiditätskredite oder Tilgungspausen. Dennoch behält die Sparkasse sieben Millionen Euro in der Risikovorsorge und plant in diesem Jahr weitere 15 Millionen Euro für die Corona-Vorsorge ein.

Deutliches Plus bei Kundeneinlagen und beim Kundenkreditvolumen

Die negative Zinsentwicklung setzt die Bankgeschäfte permanent unter Druck. „Steigende Zinsen werden nicht so schnell wiederkommen“, ist sich Piehl sicher. Der Zinsüberschuss ist 2020 von 119,3 auf 112,8 Millionen Euro gefallen. Verantwortlich für die positive Gesamtlage waren vor allem zwei Bereiche: Die Kundeneinlagen stiegen um 0,42 auf 5,48 Milliarden Euro und das Kundenkreditvolumen wuchs um 0,41 auf 5,84 Milliarden Euro. Treiber waren die private Baufinanzierung und Kredite an professionelle Immobilienkunden.

Ein Rekordjahr gab es im Maklergeschäft

Ein Rekordjahr gab es im Maklergeschäft: Sparkassenmakler vermittelten Immobilien im Wert von 111 Millionen Euro, ein Plus von 35 Prozent gegenüber 2019. Als zusätzliche Ertragsquelle sieht die Sparkasse Holstein auch den Bau eigener Immobilien. So wird unter anderem in Ammersbek Wohnraum geschaffen, die Sparkasse tritt hier langfristig als Vermieter auf.

7,75 Millionen Euro für gemeinnützige Stiftungen und Förderungen

Dank des starken wirtschaftlichen Ergebnisses konnte die Sparkasse 2020 wieder 7,75 Millionen Euro für den guten Zweck ausschütten. Davon waren 5,25 Millionen Euro Spenden und Zustiftungen an die Sparkassen-Stiftungen, zwei Millionen Erträge aus Stiftungskapital und 0,5 Millionen Euro direkte Förderungen der Sparkasse.

Sparkasse Holstein will bis spätestens 2035 CO2-neutral sein

Ambitionierte Ziele setzt sich die Sparkasse Holstein auch beim Thema Klimaschutz. „Die Nachhaltigkeit ist Teil unserer DNA, das ist kein Marketing-Gag“, betont Piehl. Das Kreditinstitut will bis spätestens 2035 CO2-neutral sein. Es hat die Selbstverpflichtung deutscher Sparkassen für klimafreundliche und nachhaltiges Wirtschaften unterzeichnet. Ein Beispiel für dieses Engagement ist die neue Photovoltaikanlage auf dem Dach der Hauptstelle in Bad Oldesloe, die jährlich 89?000 Kilowattstunden Ökostrom produziert.

Volker Graap

 

Der Sparkassenvorstand Michael Ringelhann , Joachim Wallmeroth und Thomas Piehl (v.l.) vor der aufwendig erneuerten Filiale in Neustadt. (Foto: hfr)

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