Kein Grund zur Freude
Mit Überraschung und Irritation hat der SPD-Ortsverein Bad Schwartau darauf reagiert, dass die Entscheidung des Verkehrsausschusses des Bundes zur festen Fehmarnbeltquerung von einigen Bundes- und Landespolitikern mit Wohlwollen bewertet wird. „Für uns gibt es keinen Grund zur Freude, geschweige denn zum Feiern“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Dieses Ergebnis zur Hinterlandanbindung kann für uns kein abschließendes sein, da die vereinbarten Lärmschutzmaßnahmen weit hinter den gutachterlich belegten notwendigen Anforderungen zurückbleiben und zwar insbesondere für die Bad Schwartauer Bürger:innen.“
Der Bund hat der Forderung Bad Schwartaus nach einem sieben Meter tiefen Trog eine Absage erteilt Es sollen nur Mittel für einen 3,2 Meter tiefen Trog zur Verfügung gestellt werden. Der SPD-Ortsverein stimmt seiner Landtagsabgeordneten Sandra Redmann zu, die die Reduzierung der Mittel für den Lärm- und den Erschütterungsschutz als einen „Schlag ins Gesicht für die Region“ bezeichnet.
Ein wichtiges Thema über Parteigrenzen hinweg
Optimistisch stimmt die SPD Bad Schwartau, dass die Stadtverordneten in Bad Schwartau bei diesem Thema bisher über die Parteigrenzen hinweg geschlossen aufgetreten seien. „Und wir gehen fest davon aus, dass dieser kommunalpolitische Konsens zur Forderung des bestmöglichen und erforderlichen Schutzes weiterhin Bestand haben wird“, so der SPD-Ortsvorsitzende Daniel Böttcher. „Auf der Grundlage dieser Geschlossenheit und der von der Stadt gegenüber dem Bund gemachten deutlichen Ansage, bei einer Minimallösung seitens des Bundes auch im Klageweg für die Rechte der Bürger:innen zu kämpfen, werden wir gemeinsam alles dafür tun können, dass die in dieser Woche in Berlin getroffene Entscheidung nicht endgültig sein wird.“
Auch die CDU hatte nach der Entscheidung des Bundes bekräftigt, weiter „zu unserer Forderung nach einem sieben Meter tiefen Trog“ zu stehen, so Frank Schumacher, Vorsitzender des CDU-Ortsverbands gegenüber den LN. Grünen-Fraktionschef Folkert Jeske sprach von einer „verpassten Chance“. In Berlin sei es versäumt worden, Akzeptanz für ein Großprojekt zu schaffen. Ähnlich äußerte sich FDP-Fraktionschefin Suzann Kley: „Wir sind sehr enttäuscht. Es ist nicht nachvollziehbar, wie mit einem Kurort und der Gesundheit der Menschen umgegangen wird.“
Ortsdurchfahrt Bad Schwartau Bahnübergang Foto: ES