Regionale Heimatforschung: „Beiträge zur Eutiner Geschichte“

Mit Corona-bedingter Verspätung ist jetzt im Eutiner Verlag „Lumpeter und Lasel“ der zweite Band der „Beiträge zur Eutiner Geschichte“ erschienen. Es handelt sich quasi um die Fortsetzung der „Jahrbücher für Heimatkunde“, die der Heimatverband Eutin bis zu seiner Auflösung 2016 herausgegeben hat. Nun hilft eine Privatinitiative dabei, das Interesse an Regionalgeschichte wachzuhalten.

Historisches aus dem ganzen Ostholsteiner Süden

Eutiner Geschichte meint nicht nur die Stadt, sondern auch die Region – vor allem das Gebiet des ehemaligen Fürstentums Lübeck und seiner dynastischen Beziehungen in allen historischen Belangen. In diesem Sinne versammelt auch der neue Band regionale Forschungsergebnisse vom Mittelalter bis zur Nachkriegszeit, von Bad Schwartau bis Neustadt.

Von der Hexenverfolgung bis zum Jubiläum der Bäderbahn

Rolf Schulte beispielsweise schreibt über „Hexenverfolgung und Zaubereiprozesse in und um Eutin“ vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Alexander Schwertfeger-Klaus wertet anhand des mittelalterlichen Eutiner Stadtbuches Bürgertestamente aus dem 15. Jahrhundert aus. Gerhard Kay Birkner wirft einen biografischen Blick auf die barocke Blüte der Musenstadt Eutin. Volker Jacobsen untersucht den ersten Eutiner „Staats-Kalender“ aus dem Jahr 1785 und gibt detaillierte Einblicke in die damalige Hofhaltung und die Verwaltungsstruktur des Fürstbistums. Die Verbindungen des Plöner Rektors Ludwig Johann Trede (1791-1868) nach Eutin beschreibt Detlev Kraack, und anlässlich des 90-jährigen Jubiläums der Bäderbahn zwischen Bad Schwartau und Neustadt im Jahr 2018 blickt Hans-Harald Kloth auf die bewegte Geschichte dieser jüngsten Bahnlinie in Ostholstein zurück.

Thomas Mann und die kleine Stadt Schwartau

Wie Thomas Mann die damals noch kleine Stadt Schwartau literarisch verewigt hat, ist Thema von Britta Dittmanns Beitrag. Peter Engel erinnert an den Maler Carl Hachez (1880-1958), der seine Kinder- und Jugendzeit in Eutin verbracht und hier prägende Eindrücke erhalten hat. Das Dritte Reich und die Nachkriegszeit sind schließlich das Thema eines Beitrags von Jörg Wollenberg, der den Spuren eines in Eutin aufgewachsenen Hochstaplers folgt, der in den frühen Konzentrationslagern in Eutin und Ahrensbök eine lange Haftzeit verbrachte und darüber eine nur leicht verhüllte Roman-Biografie verfasste. Die „Beiträge zur Eutiner Geschichte“ sind zum Preis von 19,80 Euro jetzt im regionalen Buchhandel oder per E-Mail an post@lumpeter.de direkt beim Verlag (www.lumpeter.de) erhältlich.

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