Solidarisches Cow-Sharing: Wer will mitmachen?

Der Krumbecker Hof lädt zur Informationsveranstaltung am kommenden Sonnabend ein

Im Frühjahr startete auf dem Krumbecker Hof die Solidarische Gemüsegärtnerei mit Natalie Adams und Dennis Wachholz. Das Konzept ging auf, das erste Jahr war ein voller Erfolg. Jetzt möchte Gerhard Moser, Pächter des Krumbecker Hofs, mit einem Solidarischen Cow-Sharing das Konzept auf die Nutztierhaltung übertragen.

„Zurzeit haben wir acht junge Tiere, die 2018 geboren wurden, und zwei ältere, die älter als zwei Jahre sind“, erklärt Gerhard Moser. Die Tiere werden den Sommer über sieben Monate draußen auf Moorwiesen gehalten, die für Ackerflächen nicht geeignet sind. „Sie können nur durch die Tiere in ihrer Form erhalten bleiben und so auch als CO2-Speicher dienen.“ Im Winter sind die Tiere im offenen Stall, wo sie sich frei bewegen können. Dort erhalten sie Heu- und Grassilage aus eigener Produktion. „Wir wollen den Tieren ein möglichst gutes Leben bieten, so lange sie da sind“, ergänzt Leonard Güldenfenning, Mitarbeiter auf dem Krumbecker Hof.

„Unsere Aubrac-Rinder haben ein sehr ausgeprägtes Herdenverhalten und sind nur in den Wintermonaten im Stall, wenn die Wiesen nicht mehr tragfähig sind“, so Gerhard Moser. „Im Sommer ist auch ein Bulle dabei, der die Kühe deckt. Das Fleisch wächst länger und weist eine bessere Qualität auf, es handelt sich um ein lebendiges natürliches Lebensmittel.“ Der Rindermist wird von der Gemüsegärtnerei weiterverwendet, eine Voraussetzung um dem Demeter-Verband anzugehören.

Weil die bisherige Vermarktung mit Direktverkauf zu aufwändig und über Großhändler zu anonym und mit zu geringer Wertschätzung für die Tiere und die Arbeit verbunden ist, haben sich Moser und seine Mitstreiter, Leonard Güldenpfennig und Nicole Kriesel, dazu entschieden auf die solidarische Tierhaltung umzustellen. Dafür wurden alle Kosten inklusive Schlachtung, Verarbeitung und Transportkosten sowie Arbeitszeit und Lohn kalkuliert. In einer Bieterrunde werden dann anonym wertschätzende Preise abgegeben und sobald die Bietergemeinschaft die Kosten trägt, ist das nächste Wirtschaftsjahr gesichert.

Dafür erhält der Bieter nicht nur monatlich ökologisches Fleisch wie Steaks, Gulasch und Braten, sondern erhält auch genauen Einblick in die Aufzucht und Haltung der Tiere bis hin zur achtsamen Schlachtung und Verarbeitung sowie die Wirtschaftlichkeit. Dabei wird das ganze Tier aufgeteilt, abwechselnd erhält jeder auch Edelteile wie Filet, Rumpsteak oder Entrecote. „Unser Ziel ist nicht Profit zu machen, sondern kostendeckend und ohne Zwischenhändler zu arbeiten. Es muss für uns alle passen“, so Moser abschließend.

Alle Interessierten sind zur Infoveranstaltung eingeladen. Es gibt zwei Termine jeweils sonnabends um 15 Uhr bei Kaffee und Kuchen in der Kulturscheune des Krumbecker Hofs in Obernwohlde: am 2. und am 30. November. Mehr Infos unter Telefon 04506/15 20 oder per Mail an info@krumbecker-hof.de.

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