
Beraterin Dagmar Rösner (v. li.) überreichte Brigitta Herrmann und Susanne Petersen vom Eutiner Schlossmuseum das Gütesiegel. (Graap)
Was tun, um Menschen ins Museum zu bringen, ihnen ein positives Erlebnis zu bescheren und Wissen zeitgemäß zu vermitteln? Antworten darauf gibt die Museumsberatung und -zertifizierung in Schleswig-Holstein. Unter Leitung von Dagmar Rösner werden kleine und große Ausstellungshäuser im Land seit fünf Jahren dazu angespornt, ihre Standards spürbar zu verbessern. Am Mittwoch wurden sieben weitere Museen im Schloss Eutin mit dem Gütesiegel „Zertifiziertes Museum“ ausgezeichnet – darunter auch der Hausherr, das Eutiner Schlossmuseum.
Ob Jüdisches Museum Rendsburg oder das Sylter Heimatmuseum in Keitum, alle Einrichtungen haben sich über den Zeitraum von ein bis zwei Jahren einem intensiven Qualitätsmanagement gestellt. Auf ihrem Weg zum Zertifikat wurden sie von Fachberatern begleitet, am Ende stand das Urteil der Fachjury. Den Eutinern wurde bescheinigt, die Qualitätskriterien zu erfüllen. „Das Schloss Eutin kann als ein sehr gut aufgestelltes Schlossmuseum gelten“, steht im Zeugnis.
Gelobt wird, dass es durch einen sensiblen Einsatz von Textsystemen, medialen und interaktiven Elementen gelinge, dem Publikum die Geschichte, Wohnkultur und Zeremonien des Eutiner Hofes auf lebendige Weise zu erschließen, ohne den ursprünglichen Raumeindruck des Barockbaus zu stören. Gelobt wird außerdem das umfangreiche (pädagogische) Veranstaltungsprogramm und das effektive Personalmanagement. Angesichts der wertvollen Kunstsammlung, die zu den bedeutendsten Gemäldesammlungen Nordeuropas zählt, empfiehlt die Jury, die Stelle der wissenschaftlichen Kuratorin Susanne Petersen dauerhaft auf 75 Prozent anzuheben.
„Der Zertifizierungsprozess hat uns dazu gebracht, Dinge anzupacken, die wir schon lange umsetzen wollten – von der Beschriftung der historischen Gemälde bis zur Erstellung eines Leitfadens“, berichtet Stiftungsvorstand Brigitta Herrmann. Nun zählt das Schlossmuseum zu den 32 bereits zertifizierten Ausstellungshäusern in Schleswig-Holstein – das sind gerade mal zwölf Prozent aller Museen im Land. In fünf Jahren muss sich das Schloss einer Überprüfung – Rezertifizierung – stellen. vg