Bananenmuseum Sierksdorf: „Stelli“ Banana gibt nicht auf

Die Nacht von Sonntag auf Montag, 25. und 26. November, wird Bernhard Stellmacher, den alle nur liebevoll „Stelli Banana“ nennen, mit Sicherheit niemals vergessen. Er schlief im ersten Stock seines Hauses in der Prof.- Haas-Straße 59 in Sierksdorf, als er vom Bersten der Schlafzimmerscheiben geweckt wurde. Mitten in der Nacht war aus bisher noch ungeklärter Ursache ein Brand auf dem Hof des Bananenmuseums von „Stelli Banana“ ausgebrochen und hatte sich rasend schnell ausgebreitet.

Dem Museumsinhaber und passionierten Sammler von rund 10.000 Exponaten gelang es, sich und seinen Hund „Bruno Banani“ in letzter Minute zu retten. „Als ich mit ,Bruno‘ unter dem Arm aus dem Zimmer gelaufen bin, brannten bereits die Gardinen“, erinnert sich „Stelli Banana“. Das Wohnhaus ist derzeit nicht bewohnbar. Das Löschwasser und der Schaum haben das im Keller befindliche Bananenmuseum stark in Mitleidenschaft gezogen. Das Jahr 2018 sieht Bernhard Stellmacher als persönliches Schicksalsjahr. Gleich zweimal wurde das Bananenmuseum bei einem Rohrbruch unter Wasser gesetzt. Da das Museum ehrenamtlich, ohne jegliche Förderung und ohne Eintrittsgelder betrieben wird, eine große Herausforderung für den 77-jährigen „Stelli Banana“.

Das war jedoch nichts gegen den nächsten Schicksalsschlag: Im April starb Karin Stellmacher nach kurzer, schwerer Krankheit. Mit ihr war Bernhard Stellmacher 54 Jahre verheiratet, viele Jahre davon lebten sie im gemeinsamen Haus in Sierksdorf. Doch trotz aller Schicksalsschläge kommt aufgeben für „Stelli Banana“ nicht in Frage. Er möchte das Bananenmuseum wieder aufbauen und ist überwältigt von der Hilfe der Sierksdorfer. „Die Nachbarn kamen in der Brandnacht mit Brötchen, Kaffee und warmen Decken und viele haben mir angeboten, dass ich bei ihnen übernachten könne“, erinnert sich ein sichtlich gerührter Museumsdirektor.

„Noch am Montag wurde ein Spendenkonto zur Rettung des Bananenmuseums beim Tourismus-Service Sierksdorf eingerichtet“, berichtet der Sierksdorfer Bürgermeister Bernhard Markmann. Dabei lässt sich der Schaden, den das Großfeuer angerichtet hat, schlecht beziffern, denn neben den Gebäudeschäden, sind viele Kunstwerke ein Raub der Flammen geworden. „Ich hatte 200 Krücken gesammelt und wollte daraus eine Skulptur mit dem Titel ‚Himmelsleiter‘ anfertigen“, erklärt Bernhard Stellmacher traurig.

„Aus einem 50-köpfigen Rudel Fleischwölfe wollte ich einen Springbrunnen schaffen und 30 Rasentrimmer sollten zu einer Sonntagsmorgens-Orgel werden.“ Geblieben ist ihm zumindest ein Buch, in dem seine Frau seine Ideenskizzen gesammelt hat. „Wir suchen Räumlichkeiten, in denen die Exponate des Bananenmuseums getrocknet werden können“, erklärt Bürgermeister Bernhard Markmann.

„Wir können im Leben nicht mehr gutmachen, was die Leute für uns tun“, bedankt sich „Stelli Bananas“ Sohn Paul Stellmacher. „Ein großer Dank geht an die Kameraden der Feuerwehr, die Großartiges geleistet haben.“

Dabei hat der kreative „Stelli Banana“ bereits eine Idee: „Jeder, der spendet und jeder Helfende wird namentlich auf einer Bananenskulptur erwähnt, die ich extra für diesen Anlass schaffen werde. Das ist mein persönliches Dankeschön.“ KG

Foto: „Stelli“ Banana (li.) und Bürgermeister Bernhard Markmann begutachten den Schaden auf dem Hof. KG

Teile diesen Beitrag!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert