Seit Jahren fordert der Sportverein Preußen Reinfeld die Sanierung der Sportanlagen. Lange sind die Sportler vertröstet worden, nun ist sogar ein Neubau am Ortsrand im Gespräch. Um dies zu verhindern, gingen die Sportler am Tag der deutschen Einheit auf die Straße.
Rund 350 Sportler und Nicht-Sportler waren dem Aufruf von Preußen-Trainer Martin Regolin gefolgt, mit einem „Fanmarsch“ ein Zeichen für den Erhalt des Sportzentrums an seiner jetzigen Stelle im Schulzentrum und die Sanierung der gesamten Anlage zu setzen.
Vom Karpfenplatz aus zog der Tross des 2100 Mitglieder starken Sportvereins gegen 11.45 Uhr in Richtung Rathaus, wo sich nach einer ersten Absage Bürgermeister Heiko Gerstmann und Vertreter der Politik den Sportlern stellten. Dabei stellte Spartenleiter Thorsten Rapp das Engagement der Preußen hervor: „Das Training mit Kindern und Jugendlichen und die Integration von Flüchtlingen verstehen wir als einen sozialen Auftrag, dem wir uns Tag für Tag ehrenamtlich widmen. Wir sind ein Attraktivitätsfaktor für die Stadt. Das muss doch auch mal wahrgenommen werden.“ Für viele Dinge hätten sich Politik und Verwaltung eingesetzt. Jetzt sei auch mal der Sportverein dran. „Wir möchten unsere sportliche Heimat behalten und wünschen uns, dass unsere Kinder nicht mehr total vermatscht vom Sportplatz kommen“, so Rapp.
Mit Rolf-Jürgen Hanf von der SPD sowie Jens Löper und Otto Cramer von der WIR jedoch hatten nur zwei der vier Fraktionen die Chance genutzt, sich den Sportlern und vielen weiteren Reinfeldern zu stellen, die beunruhigt durch die „CDU-Visionen“ um ihren zentralen Standort am Schulzentrum fürchten. Obwohl sich die Fraktionen erst vor zwei Jahren für den Verbleib der Sportanlagen am Schulzentrum ausgesprochen hatten, brachten die Christdemokraten inzwischen die Idee ein, die Sportanlagen am Ortsrand in Richtung Golfplatz neu zu bauen und die frei gewordenen Flächen für den Wohnungsbau zu nutzen.
„Das wird es mit uns nicht geben. Wir haben schon immer hinter dem Standort gestanden. Für uns gibt es keine Alternative“, versicherte Jens Löper. Auch für Rolf-Jürgen Hanf steht der Standort außer Frage. „Erst vor zwei Jahren haben wir den Grundsatzbeschluss gefasst, dass der Sportplatz bleibt wo er ist“, so Hanf, der an dem Beschluss festhalten will. Er hofft mit einem bewilligten Förderantrag auf Licht am Ende des Tunnels. „Wenn die Fördergelder genehmigt sind, wird es hoffentlich leichter, den Kreis dazu zu bewegen, eine Kreditaufnahme zu genehmigen. Dafür werden wir uns einsetzen“, so Hanf. Das versprach auch Bürgermeister Heiko Gerstmann, für den die Beschlusslage ebenfalls eindeutig ist: „Wir lassen den Sportplatz da, wo er ist.“
Eine Abschlusskundgebung erfolgte unmittelbar vor dem Anpfiff des Landespokal-Halbfinales, in dem die 1. Herrenmannschaft der Preußen auf den Regionalligisten SC Weiche Flensburg traf. Thorsten Rapp: „Ihr habt ein Zeichen gesetzt und wir haben von der Politik klare Aussagen erhalten. Daran werden wir sie messen. Wenn abermals nichts passiert, gehen wir wieder auf die Straße. Wir werden nicht mehr lockerlassen.“ pd
Foto: Petra Dreu