Unter dem Titel „Zweite Bronzezeit“ zeigt Bildhauerin Susanne Kraißer aus dem brandenburgischen Bad Belzig einen Überblick über ihr künstlerisches Schaffen. Die Eröffnung findet am Donnerstag, 6. September, um 18.30 Uhr statt.
Bis zum 25. November sind im Dachgeschoss des Museums über 100 große und kleine Bronzen der Künstlerin zu sehen. Ihr Werk ist geprägt von einem spannungsreichen Zusammenspiel von Motiv, künstlerischer Umsetzung und Behandlung des Materials. „Im Mittelpunkt steht für Susanne Kraißer stets die menschliche, vornehmlich weibliche Figur, die jedoch in der Formgebung keinem allgemein gegenwärtigen Schönheitsideal entsprechen“, erläutert Museumsleiterin Dr. Julia Hümme. So seien die meist jungen Frauen- und Männerkörper zwar in ihrer Gesamterscheinung in hohem Maße ästhetisch – in der Regel aber nicht unbedingt „schön“ in klassischem Sinne.
Nicht nicht-idealisierte Frauen- und Männerkörper aus Bronze
„Nicht selten haben die Figuren O-Beine, wirken geradezu mager und signalisieren auch durch ihre Körperhaltung eine Existenz fernab des Perfekten“, so Julia Hümme. Auch die Posen der Figuren seien ganz aus dem Leben gegriffen. Ebenso spiegele der Umgang mit dem Material wider, dass es sich um nicht-idealisierte Abbilder des menschlichen Daseins handelt: Nur selten finden sich glatte, glänzend polierte Skulpturen im Werk der 41-jährigen Meisterschülerin. „Vielmehr ist es die scheinbar unbehandelte, raue Oberfläche der Figuren, die in Kontrast zu den zarten Frauenkörpern und ihren häufig gefühlvollen, in sich gekehrten Posen stehen und dadurch den Betrachter faszinieren“, so Julia Hümme. Weitere Infos zu Führungen und Öffnungszeiten unter www.oh-museum.de.
Foto: Bildhauerei in Bronze: Susanne Kraißers Motiv ist vor allem die menschliche, vornehmlich weibliche Figur. © hfr