Soll das marode Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau saniert oder neu gebaut werden? Beide Varianten könnten laut Bauamt 2023 realisiert sein.
Sanierung oder Neubau? Darauf möchten Schüler, Lehrer und Eltern endlich eine Antwort haben. Eine eigens dafür gegründete Arbeitsgemeinschaft hat deshalb Vertreter der Parteien und der Stadt zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Die Umlandgemeinden – aus ihnen kommen 60 Prozent der Schüler – haben die Einladung abgelehnt. Sie sehen keinen Gesprächsbedarf.
So steht die Politik zur Zukunft des Gymnasiums am Mühlenberg
Hans Tylinski, Fraktionsvorsitzender der SPD, sprach sich klar für einen Neubau aus und verwies auf das Wirtschaftlichkeitsgutachten, das erstellt wurde. Demnach würde eine Sanierung 26 Millionen Euro kosten, ein Neubau 28 Millionen. Der neue CDU-Fraktionsvorsitzende Andreas Schmuck würde zwar auch ein neues Gebäude begrüßen, verwies auf noch ungeklärte Fragen – etwa ob es ein Neu- oder einen Ersatzbau wäre. „Ich möchte auf keinen Fall Fördermittel liegenlassen.“ Dr. Katrin Engeln von den Grünen bezeichnete einen Neubau als „sachgerechte Lösung“ und verwies auf den hohen Anteil von Schülern aus dem Umland. „Neubau ja, aber mit den Umlandgemeinden“, so Engel.Auch aus Sicht der FDP sei ein Neubau zu präferieren, so Christian Trübger, aber eine Sanierung sollte man noch nicht ausschließen, um zu vermeiden, dass mehr Geld ausgegeben wird als nötig.
Schulleiterin Amira Yassine appellierte an die Politik, eine Entscheidung zu treffen
„Legen Sie bitte endlich los“, sagte sie und erntete dafür viel Applaus. Bauamtsleiter Thomas Sablowski erläuterte die Position der Verwaltung. Zurzeit befinde man sich in der Funktionalausschreibung. Optimistisch kalkuliert könne es einen Baubeginn im September 2019 geben, realistisch im Jahr darauf. Bei zwei bis drei Jahren Bauzeit, könne man davon aus gehen, „dass das hier im Oktober 2023 erledigt ist“. Die Frage, ob Sanierung oder Neubau sei letztendlich eine politische Entscheidung. Die Verwaltung wolle sich beide Optionen noch offen halten. Denn ein Kostenunterschied von ein oder zwei Millionen sei für die Verwaltung groß. ES
Foto: Christian Schewe (v.l.) moderierte die Diskussion mit Bauamtsleiter Thomas Sablowski, Schulleiterin Amira Yassine und den Kommunalpolitikern Christian Trübger, Alexander Schmuck, Hans Tylinski und Katrin Engeln. © ES