Da hat das „Bündnis für Solidarität und Weltoffenheit“ wohl einen Nerv getroffen: Seine Demonstration für Demokratie, Vielfalt und Zivilcourage am Freitag vergangener Woche hat die rechte Szene zu einer kindischen Reaktion veranlasst.
In dem Bündnis haben sich einfache Bürger, Unternehmer, Parteien, Kirchen, Vereine und Initiativen – von der BSG Eutin über Amnesty und den Friedenskreis bis hin zu Plan E und „Die Ostholsteiner“ – zusammengeschlossen, um Position gegen rechte Gewalt und Bedrohung zu beziehen. „Es genügt nicht, dagegen zu sein, sondern wir müssen aktiv füreinander einstehen. Wir müssen uns Hass und Gewalt mit Mut und Entschlossenheit entgegenstellen“, forderte Gründungsmitglied Ulrike Jotter. Im Namen der jungen Eutiner, die seit 2016 auf die faschistischen Umtriebe in der Stadt aufmerksam machen, ergriff Joshua Vogel vom „Zentrum für Betroffene rechter Gewalt“ das Wort. Es gelte jetzt, das Bewusstsein der Bevölkerung für die rechten Übergriffe zu schärfen und sich für eine tolerante und weltoffene Stadt einzusetzen.
Rechte Szene reagiert mit Farbschmierereien im Eutiner Stadtgebiet
Die Reaktion der rechten Szene ließ nicht lange auf sich warten. Am Wochenende hinterließen Sprayer ihre „Duftmarken“. So wurden unter anderen an mehrere Stellen an der Stadtbucht rechte Parolen geschmiert und die Mauer am Schloss mit den Worten „Nationaler Sozialismus“ verunstaltet. Offenbar ein Versuch der Rechtsextremisten, Stärke zu demonstrieren und die Gegner einzuschüchtern.
Polizei sucht Hinweise zur Ergreifung der Täter
Auch im Gewerbezentrum an der Industriestraße wurden großzügig rechte Parolen gesprayt. Für Hinweise, die zur Ergreifung der Täter führen, wurde von der Firma Jürgen Boock, Telefon 04521/2780 oder E-Mail j.boock@gmx.de, eine Belohnung von 500 Euro ausgesetzt. Auch die Kriminalpolizei ermittelt und bittet um Hinweise unter Telefon 04521/8010. vg