Der Bohlenweg, der keiner mehr ist

Dort, wo Kay Bansemer steht, ist der andere zugewachsene Zugang zum Bohlenweg. (Fotos: Es)

Der Umweltbeirat setzt sich dafür ein, dass der Weg durch den Naturerlebnisraum Schwartautal wieder instandgesetzt wird.

„Betreten des Bohlenwegs auf eigene Gefahr – Achtung Rutschgefahr“ steht in weißer Schrift auf einem grünen Schild im Bad Schwartauer Kurpark unweit des Riesebusches. Dass sich dort überhaupt ein Bohlenweg in den Feuchtwiesen befindet, lässt sich nur noch erahnen. Die erste Bohle existiert nicht mehr. Äste liegen dort wie eine Brücke zur nächsten noch intakten Bohle.

Rudolf Meisterjahn, Vorsitzender des Umweltbeirates der Stadt Bad Schwartau, wagt sich mit Vorstandskollege Kay Bansemer ein paar Schritte hinein. Sie stimmt der Anblick des vor gut 20 Jahren gebauten Bohlenwegs traurig. Beide möchten erreichen, dass er endlich wieder hergerichtet wird. Ein entsprechender Antrag wurde bereits von Meisterjahns Vorgänger Gert Kayser gestellt.

Der Bohlenweg ist – wie sein ein paar Jahre jüngeres und besser erhaltenes Pendant im vorderen Teil des Kurparks – ein wichtiger Teil im Naturerlebnisraum Schwartautal. Als die Eichenbohlen noch in einem besseren Zustand waren, konnten Kinder- und Jugendgruppen so durch Flora und Fauna geführt werden und die Natur viel direkter erleben. Das ist nun schon seit zwei, drei Jahren nicht mehr möglich.

Am anderen Ende des Bohnenweges steht ebenfalls ein grünes Hinweisschild. Doch vom Weg ist nichts zu sehen. Kay Bansemer drückt gut zwei Meter hohe Pflanzen auseinander und findet nach etwas Suchen die erste Bohle.

Dass beim Bohlenweg etwas geschehen muss, ist auch der Stadt Bad Schwartau klar. Die erste und die letzte Bohle seien weggenommen worden, „weil es zu gefährlich ist, den Weg zu betreten“, erläutert Carolin Welchert, Grünplanerin im Bauamt. Sie weiß, wie beliebt der Bohlenweg ist. Die Eichenbohlen seien verrottet. Es müsse ein vernünftiger Neubau her. „Gelder für den Haushalt 2018 wurden angemeldet“, so Welchert. Geprüft werden soll, ob es für einen Neubau Fördergelder geben können. Auch die Materialfrage ist noch unklar.

Der Wasserstand sei in dem Gebiet durch die feuchten Sommer über längere Zeiträume zu hoch. Das setzt nicht nur den Bohlen zu, sondern macht auch ein Mähen der Schwartauwiesen unmöglich, so Carolin Welchert. Ein Grund für den hohen Wasserstand seien die vom Naturschutz geforderten geschlossenen Entwässerungsgräben in dem Natura-2000-Schutzgebiet. ES

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