
Beschlossen, aber noch nicht genehmigt: Erst in einem Jahr wird der gewünschte Nahversorger ins Erdgeschoss des Gebäudes Bei der Lohmühle 84 einziehen. Der Bebauungsplan muss vorher geändert werden.
„Wieso dauert es so lange? Das ist doch krank, das ist nicht normal“, kritisiert eine Frau in den hinteren Reihen. Noch ein Jahr lang muss sie sich gedulden, bis der lange ersehnte Lebensmittelmarkt bei der Lohmühle 84 eröffnen kann. Denn die Informationsveranstaltung des Bauamts in der Julius-Leber-Schule am Dienstag hat gezeigt: Die Mühlen des Genehmigungsverfahrens mahlen langsam.
Veränderter B-Plan nötig
Das Lokal steht schon länger leer, es befindet sich in einem Gewerbegebiet und es sind keine besondere Umbauten nötig. Dennoch muss ein neuer, rechtskonformer Bebauungsplan her. „Nach dem jetzigen, noch gültigen B-Plan ist die Ansiedlung eines Nahversorgers nämlich nicht zulässig“, erklärt die Leiterin der Abteilung Stadtplanung und Bauordnung, Katharina Belchhaus. Und einen veränderten B-Plan brauche eben seine Zeit.
Einkaufsmöglichkeiten für Anwohner
Über den aktuellen Stand des Verfahrens wollten sich bei der Informationsveranstaltung nur 15 Anwohner informieren. Trotz der Ungeduld sind sie mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden. „Es geht genau in die Richtung, die wir vertreten: Hier soll ein Nahversorger hin, ein kleiner, feiner Markt, der von den Anwohnern fußläufig erreichbar ist“, sagt Manfred Nommensen von der Initiative Brolingplatz. Teil des Konzepts ist auch ein Fußweg zur Kerckring- und der Westhoffstraße.
Mindestgröße beträgt 1600 Quadratmeter
Die Initiative hatte sich bereits bei einer Einwohnerversammlung im November 2015 mit Erfolg für einen Laden an dieser Adresse ausgesprochen. Im April 2016 stimmte auch die Bürgerschaft zu. Die Bauverwaltung hatte sich zwischenzeitlich gegen den Markt gesträubt. Sie hätte – wenn überhaupt – einen etwas kleineren Laden lieber gehabt. Aber Entwickler Christian Feege macht klar, er brauche die Mindestgröße von 1600 Quadratmetern: „Heutzutage ist diese Größenordnung notwendig, um auch in einem vergleichsweise kleinen Markt ein attraktives Sortiment mit Frische-Theke und Bio-Bereich zu haben.“
Straße Bei der Lohmühle bereits überlastet
Im weiteren Genehmigungsverfahren wird man noch ein Schallschutzgutachten einholen. Auch die Auswirkung des Marktes auf den Verkehr der bereits überlasteten Straße Bei der Lohmühle wird man genauer unter die Lupe nehmen. Investor Feege ist sich indes sicher: „Es wird keine großen Probleme mit dem Verkehr geben. Das Grundstück ist bereits jetzt optimal angeschlossen und die meisten Kunden werden zu Fuß oder mit dem Fahrrad aus der Nachbarschaft kommen.“ SDF