
Dirigentin Romely Pfund ist mit der Welt der Operette bereits seit Kindertagen vertraut. (Fotos: Graap)
Dirigentin Romely Pfund hofft auf breites Interesse des Publikums.
Ist Operette nur seichte Unterhaltung? Romely Pfund, Dirigentin und Chorleiterin bei den Eutiner Festspielen, ist vom Gegenteil überzeugt: „Es ist eine Kunst, eine gute Operette zu schreiben. Selbst die besten Komponisten waren nicht immer in der Lage, den Charme und Witz, den dieses Genre auszeichnet, rüberzubringen“, bricht die gebürtige Dresdnerin und Lübecker Musikhochschuldozentin eine Lanze für die Operette, die in diesem Jahr im Mittelpunkt der Spielzeit in Eutin steht.
Am 8. Juli feiert „Die Fledermaus“ von Johann Strauss Premiere. Das von Intendantin Dominique Caron inszenierte Stück dirigiert Romely Pfund im Wechsel mit Leo Siberski. „Die ,Fledermaus’ gilt im Ausland als Oper, weil die Gesangspartien gepfeffert sind. Und das Stück ist auch nicht einfach zu dirigieren, da steckt viel Handwerk drin“, betont Romely Pfund. Sie ist überzeugt, dass das Publikum sich auf „Die Fledermaus“ freut: „In den Opernhäusern in Kiel und Lübeck steht zurzeit keine Operette auf dem Plan, während Operetten in Berlin riesige Erfolge feiern und in Dresden die Staatsoperette sogar ein eigenes Haus bekommt. „Das sind Fingerzeige dafür, dass das Grenre groß im Kommen ist!“
Nicht zuletzt deshalb leitet Romely Pfund am 28. Juli auch den Konzertabend „Die wunderbare Welt der Operette“ auf der Freilichtbühne. Es wird ein Streifzug durch die Geschichte der Operette mit Kompositionen unter anderem von Jacques Offenbach („Orpheus in der Unterwelt“), Franz von Suppé („Die schöne Galathée“), Franz Lehár („Die lustige Witwe“) und Paul Lincke („Berliner Luft“). „Die Operette war frech und respektlos und hat einen kritischen Blick auf die Gesellschaft geworfen“, sagt Romely Pfund.
Unbeschwerte Melodien erklingen auch bei der dritten Veranstaltung, an der die Dirigentin federführend beteiligt ist: Die Musical-Gala am 16. Juli hat Romely Pfund in enger Zusammenarbeit mit der Musikhochschule Lübeck konzipiert. Das sehr farbige Programm nimmt verschiedene Stationen der Musical-Historie unter die Lupe – von den 40er-Jahren bis in die Gegenwart, von „My Fair Lady“ über „Hair“ bis hin zu „Die Schöne und das Biest“ oder „Der Glöckner von Notre Dame“. Neben der Kammerphilharmonie Lübeck ist hier auch eine Pop-Band der Musikhochschule mit an Bord sowie Solisten und Chöre.
Sabine Kuhnert, Geschäftsführerin der Festspiele, ist sich sicher, dass zu Probenbeginn am 12. Juni bereits über 50 Prozent der Tickets verkauft sein werden. „Danach setzen wir auf gutes Wetter und Touristen an der Abendkasse.“ Schleppend verläuft allerdings der Vorverkauf für die Neuerzählung von Webers Freischütz, „Die Wolfsschlucht“. »Weitere Infos und Tickets unter www.eutiner-festspiele.de