
Matthias Drever (Bereich Stadtgrün und Verkehr) und Oliver Neß (Verkehrswegebau) stellen die wichtigen Infrastrukturmaßnahmen für 2017 vor. (SDF)
Die Bauverwaltung hat die Infrastrukturmaßnahmen für 2017 vorgestellt.
In der Hansestadt dampfen bald wieder die Asphaltmaschinen – und der Auspuff der Autos im Stau. Mit Beginn des Frühlings will die Bauverwaltung an fünf Brücken und an elf Straßen umfangreiche Arbeiten vornehmen. Außerdem erhalten über 30 Verkehrswege in der ganzen Hansestadt eine neue Asphaltdecke im DSK-Verfahren, um Risse und Schlaglöcher großflächig abzudichten. Auch drei neue Bauvorhaben werden in diesem Jahr starten. In Lübeck werden der Drehbrückenvorplatz und die Untertrave bis zum Europäischen Hansemuseum umgestaltet, in Travemünde wird die Priwall-Promenade von der Südermole bis zur Slipanlage der Segler realisiert sowie der Parkplatz und eine Straßenkreuzung auf dem Baggersand angelegt. „Insgesamt verbauen wir in diesem Jahr an die 20 Millionen Euro“, rechnet Bausenator Franz-Peter Boden (SPD) vor. Das Geld stehe zur Verfügung, auch weil Investitionen am Hafen verschoben wurden, erläutert er. Die geplanten Maßnahmen stehen allerdings noch unter Vorbehalt, ergänzt Boden. „Wir haben noch keinen vom Land genehmigten Haushalt, und wir dürfen neue Projekte erst danach beginnen.“
Besondere Geduld wird von den Verkehrsteilnehmern auf der Nordtangente ab Oktober verlangt. Die Josephinenbrücke wird abgerissen und durch eine neue Konstruktion ersetzt, sagt Matthias Drever, kommissarischer Leiter des Bereichs Stadtgrün und Verkehr. „Dort wird nur eine Fahrspur befahrbar blieben. In welcher Richtung, haben wir noch nicht beschlossen.“ Die Arbeiten an der Possehl-Brücke „laufen ihren geregelten Gang“, versichert Senator Boden. „Am 20. März wird sich der Bauausschuss mit den Themen Baubeschleunigung und Behelfsbrücke beschäftigen, die Testphase mit einer Baustellenampel wird wie angekündigt im April starten.“ Die Ampelanlage wird den Verkehr über die teilweise abgerissene Trave-Querung in beiden Fahrtrichtungen ermöglichen. Auch an der benachbarten Lachswehrbrücke wird ab September gearbeitet. Hier werden die Fuß- und Radwege erneuert. Der Autoverkehr auf der Fahrbahn wird dadurch nicht beeinträchtigt.
Im Oktober beginnt noch die Ertüchtigung der Wakenitzbrücke. Die Gesamtmaßnahme wird vier Jahre andauern, aber den Verkehr wenig stören, da hauptsächlich die Pfeiler unter der Brücke saniert werden.
An der Klughafenbrücke erfolgen zwischen Juni und September Arbeiten für den Korrosionsschutz, „dort kommt es an der einen oder anderen Stellen zu kurzfristigen partiellen Sperrungen“, erläutert Boden.
Zu den wichtigen Straßenbaumaßnahmen zählen die Sanierungen der Rampe am Sandberg in Richtung Herrentunnel (April-Mai), der Travemünder Landstraße zwischen Solmitzstraße und Anschlussstelle K20 (Mai-Juni) und des kompletten Mönkhofer Wegs (Juli-August).
Zwischen Juni und September saniert die Stadt die Deck- und Binderschicht des Lindenplatzes und der Hansestraße. Verkehrsprobleme an diesem wichtigen Knotenpunkt sollten so klein wie möglich bleiben, so Drever: „Wir werden nicht unter der Woche arbeiten, sondern am Wochenende, eventuell auch in Nachtschicht. Wenn am Montagmorgen der Verkehr wieder losgeht, ist alles fertig.“ Bei der Gelegenheit werden die bisher provisorischen Ampeln und Fahrbahnverengungen endgültig gebaut. „Die Verkehrsführung am Lindenteller bleibt so, weil sie sich bewährt hat. Das Unfallgeschehen hat sich deutlich verbessert“, so Senator Boden. SDF