
Stellvertretend für ihre vier Geschwister übergab Elisabeth Schumann die Skulptur „Vogelschwarm“, die ihr Vater Pierre Schumann 1978 formte, an die Museumsleiterin Dr. Julia Hümme (links). (Fotos: Graap)
Eutiner Ausstellungshaus erhält eine Skulptur des renommierten Bildhauers Pierre Schumann.
Er war ein Künstler von internationalem Rang, hat in Hamburg, Paris und Italien gearbeitet – und lange Zeit auch in seinem Atelier in Sagau: Anlässlich des 100.
Geburtstags des 2011 verstorbenen Bildhauers Pierre Schumann organisiert das Eutiner Ostholstein-Museum von Mai bis September eine Werkschau in seinen Ausstellungsräumen. Im Vorfeld haben Schumanns Erben dem Museum eine Skulptur aus dem Nachlass des Künstlers geschenkt: „Vogelschwarm“ heißt das 1978 aus weißem Carrara-Marmor gefertigte Kunstwerk.
Anja Sierks-Pfaff, Geschäftsführerin der Kulturstiftung des Kreises Ostholstein, freut sich, dass das Museum durch diese Skulptur „noch ein bisschen mehr überregionale Bedeutung“ bekomme. Und Museumsleiterin Dr. Julia Hümme betont: „Pierre Schumann gehörte zu den bedeutenden Künstlern seiner Zeit. Seine Arbeiten befinden sich in öffentlichen und privaten Sammlungen im In- und Ausland, viele sind im öffentlichen Raum – auch im Kreisgebiet – zu finden.“ Die Familie möchte, dass man sich auch an seiner langjährigen Wirkungsstätte an Schumann erinnert. „Mein Vater hat ab 1973 die alte Dorfschule in Sagau zu einer Werkstatt umgebaut. An Marmorblöcken hat er nicht nur in Italien gearbeitet“, berichtet Tochter Elisabeth Schumann. Die Skulptur spiegelt eines seiner Lieblingsmotive wider: Vögel in Bewegung. „Schon in seiner Geburtsstadt Heide und später am Ostseestrand haben meinen Vater die Möwen als Symbol der Freiheit fasziniert“, erzählt Elisabeth Schumann. Am Sonntag, 28.
Mai, wird das Ostholstein-Museum die Werkschau eröffnen. »Ausgewählte Werke von Pierre Schumann können nach wie vor in der Dorfschule Sagau besichtigt werden. Dafür ist eine Anmeldung unter Telefon 0151/ 67310507 notwendig. Nähere Infos sind unter www.alteschulesagau.de zu finden.
März bis 14. Mai mit der Ausstellung „Aufgeschlossen“. Sie gewährt einen Blick auf Altes und Neues aus den Magazinen des Museums. Welche Schätze haben sie in fast 130 Jahren auch in den Lagern angesammelt? Gemälde von Lars Möller, Ulf Petermann und Til Warwas werden vom 5. März bis zum 5. Juni präsentiert. Die Bilder zeigen die Lübecker Bucht und die Hansestadt aus der Sicht der Künstler, die zur Gruppe der Norddeutschen Realisten gehören. Vom 28. Mai bis zum 3. September folgt die Werkschau zu Ehren von Pierre Schumann. In der großen Sommerausstellung dreht sich von 25. Juni bis zum 24. September alles um „Playmobil“. Die Exponate stammen aus der bekannten Sammlung von Oliver Schaffer und sollen beweisen, dass mehr als Spielzeug dahintersteckt. Ein Rahmenprogramm macht die Schau für Familien erlebbar. Am 15. September wird die Ausstellung „The making of …“ eröffnet: Der Fotograf Frank Stöckel zeigt den aufwendigen Entstehungsprozess von Werbefotos. Von Oktober bis Januar dürfen sich die Besucher auf weitere Gemälde aus der Düsseldorfer Malerschule freuen. Die detailreichen Bilder werden zum Thema „Mensch und Meer“ zusammengestellt. Den Schlusspunkt setzt im Dezember eine Ausstellung von japanischer Keramik, die Jan Kollwitz in seinem Atelier in Cismar fertigt. Der Ostholstein-Kulturpreisträger 2011 ist der Urenkel von Bildhauerin Käthe Kollwitz.
vg