Der Waldkauz ist „Vogel des Jahres 2017“

Der Bestand des Waldkauzes in Deutschland beträgt laut dem Atlas deutscher Brutvogelarten 43000 bis 75000 Brutpaare. (Nabu/peter Kuehn)

NABU Eutin wirbt mit der Kür auch für den Erhalt alter Bäume.

Der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hat den Waldkauz zum „Vogel des Jahres 2017“ gewählt. „Wir haben ihn stellvertretend für alle Eulenarten zum Jahresvogel bestimmt. Mit ihm wollen wir für den Erhalt alter Bäume mit Höhlen im Wald oder in Parks und Gärten werben und gleichzeitig für die Bedürfnisse höhlenbewohnender Tiere sensibilisieren“, so Oscar Klose, Vorsitzender des NABU Eutin.

Der Bestand des Waldkauzes in Schleswig-Holstein beträgt derzeit etwa 2800 Paare, die vor allem den Osten des Landes in höherer Dichte besiedeln. Der für die Arterhaltung entscheidende Bruterfolg hängt vor allem von der Qualität des Lebensraums ab. Der nächtliche Jäger ist keinesfalls nur im Wald zu Hause, obwohl er sich in lichten Laub- und Mischwäldern am wohlsten fühlt. Als ideal gilt ein Lebensraum mit einem Waldanteil von 40 bis 80 Prozent, dazu Lichtungen und angrenzende Felder. Längst ist er daher auch in städtischen Parkanlagen, Gärten oder auf Friedhöfen mit altem Baumbestand und geeigneten Bruthöhlen zu Hause.

„Die zu beobachtende Intensivierung der Forstwirtschaft, aber auch der Verlust alter Bäume im menschlichen Siedlungsbereich macht dem Waldkauz bei aller Anpassungsfähigkeit zunehmend das Leben schwer. Hier ist dringend ein Umdenken erforderlich, damit der Waldkauz auch künftig bei uns sein Auskommen findet“, mahnt Klose.

Fast immer sind die Rufe des Jahresvogels in TV-Krimis zu hören, wenn es dunkel und unheimlich wird. Im wahren Leben erklingen seine Rufe während der Balzzeit, also vor allem im Herbst und im Spätwinter. Die lautlosen Jäger werden mit 40 bis 42 Zentimetern Länge etwa so groß wie Krähen, bringen 400 bis 600 Gramm auf die Waage und erreichen eine Flügelspannweite bis zu 98 Zentimetern. Der NABU Eutin plant im Frühjahr eine großflächige Bestandsaufnahme im Raum Eutin/Ahrensbök, um daraus genaue Angaben zur Bestandsgröße in der Region ableiten zu können. „Darüber hinaus bitten wir alle Naturfreunde, ihre Waldkauzbeobachtungen mit Angaben zu Beobachtungsort und -datum per Mail an info@nabu-eutin.de zu melden“, so Klose.

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