Lauter heiße Themen in der Gemeinde Süsel

Brigitte und Herbert Todt aus Kesdorf wurden von Bürgermeister Holger Reinhardt (links) für ihr Engagement ausgezeichnet. (Fotos: Graap)

Neujahrstreff drehte sich um Sorgenkinder und Ehrungen.

Es war nicht die Stunde der langen Reden: Beim Neujahrstreff der Gemeinde Süsel im TSV-Sportheim am Schulzentrum ergriff vor rund 150 Gästen nur Bürgermeister Holger Reinhardt das Wort zu Rück- und Ausblick. Dabei ging er auf Themen ein, die man mit Fug und Recht als Süseler Sorgenkinder bezeichnen kann.

So sprach Reinhardt das 735000 Euro große Loch im Haushalt an – so hoch ist der Fehlbetrag 2017 – und beklagte die wenig verlässlichen Rahmenbedingungen für die kommunalen Finanzen. Immerhin fließen für mehrere Projekte Sonderbedarfzuweisungen: Für das 330000 Euro teure Löschfahrzeug LF 20 der Süseler Wehr schießen das Land 240000 Euro und der Kreis 60000 Euro zu. Und das neue Feuerwehrgerätehaus in Röbel, das mit 600000 Euro zu Buche schlägt, wird vom Land mit 410000 Euro gefördert. In diesem Zusammenhang betonte Reinhardt auch, dass der Fortbestand aller Ortswehren erforderlich sei – allein schon, um die Hilfsfristen einhalten zu können.

Nach den Unfällen an der Kreuzung Süseler Baum mit mehreren Schwerverletzten und einem Toten seien vor Ort Unterschriften für den Bau eines Kreisels gesammelt worden. „Eine Entschärfung wird weiter geprüft, bisher sind lediglich neue Stoppschilder und Haltelinien angebracht worden. Über einen Kreisel wird in einer weiteren Gesprächsrunde mit den Verkehrsminister gesprochen“, kündigte der Bürgermeister an. Ein weiteres heißes Thema in der Gemeinde: Der geplante Bau einer 380-kW- Stromtrasse, die mitten durch die Gemeinde verlaufen soll. „Die Voraussetzungen für eine Erdverkabelung erfüllt Süsel nicht“, sagte Reinhardt, der auch hier hofft, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen wurde. Mit Sorge blickt er außerdem nach Middelburg: Wegen der bevorstehenden Übernahme des DRK- Krankenhauses – größter Arbeitgeber der Gemeinde – durch die Sana-Kliniken sei bereits die Küche geschlossen und damit 13 Mitarbeiter entlassen worden. „Jetzt ist auch das sanierungsbedürftige Bewegungsbad zu. Eine Dauerhafte Schließung sollte unbedingt vermieden werden, denn das Schwimmbad wird auch von VHS und Sportvereinen genutzt“, so Holger Reinhardt.

Zweiter Schwerpunkt des Neujahrstreffs war die Ehrung erfolgreicher Sportler und sozial verdienter Personen. Zu letzterer Gruppe zählen Brigitte und Herbert Todt aus Kesdorf, die ihren Hof seit Jahrzehnten als Anlaufpunkt für diverse Veranstaltungen zur Verfügung stellen. Für ihre 25-jährige Tätigkeit als Schriftführerin im Vorstand des TSV Süsel erhielt Inge Krebs eine Urkunde. Rund 30 weitere Sportler wurden für Titel bei Kreis- oder Landesmeisterschaften geehrt, und mit Julius Wittmack vom Wasserski- und Wakeboard-Club Süsel gibt es sogar einen Deutschen Meister im Wakeboarden.

Der 15-jährige Neustädter hat den Titel im Juli bei den National Championships in Norderstedt in der in der Altersklasse U15/Boys gewonnen. vg

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