
Im Buddenbrookhaus geht es um Christian Buddenbrook sowie die Nachfahren der Mann-Brüder. (Fotos: Sdf)
Das Jahr beginnt mit einer Ausstellung geheimer Bilder und endet mit einer Weihnachtsschau.
Anfang Februar startet in der Kunsthalle St. Annen im Museumsquartier die große Ausstellung „Lübeck sammelt I. Von Max Beckmann bis Miroslav Tichý“. Dabei handelt es sich um das erste gemeinsame Projekt der Kunsthalle St. Annen mit der Overbeck-Gesellschaft. Zu sehen sind die geheimen Bilder einer Stadt: Kostbare Werke von Lübecker Privatsammlern werden ergänzt durch Werke aus dem Depot des Museums, die selten oder noch nie zu sehen waren. Die Schau spannt mit rund 120 Werken einen Bogen von der Nachkriegsmoderne bis in die Gegenwart und verdeutlicht faszinierende parallele Entwicklungen in der Kunst. Vorgestellt werden Künstler, deren Schaffenszeit sich nach 1945 oder in der Gegenwart verorten lassen. So sind Werke von mittlerweile historischen Positionen, unter anderem von Max Beckmann, Miroslav Tichý, Willi Baumeister, Hanna Jäger, Per Kirkeby, Markus Lüpertz, Ernst Wilhelm Nay, Emil Schumacher, Ulrich Rückriem und Günther Uecker, sowie solche von Vertretern der jüngeren Generation wie Vladimír Houdek, Candida Höfer, Nschotschi Haslinger, Martin Neumaier, Thomas Ruff, Thomas Schütte und Thomas Struth zu sehen. (Laufzeit: 5. Februar bis 21.
Mai).
Ebenfalls im Februar startet im Buddenbrookhaus die Ausstellung „Ich, Christian Buddenbrook! Skizzen eines Lübecker Kaufmannssohns“. In der Schau werden die originalen Zeichnungen des Illustrators Heinz-Joachim Draeger gezeigt, die Vorlagen für die gleichnamige Publikation sind. Der Künstler ist in die Haut von Christian Buddenbrook geschlüpft und hat Porträts und Stadtbilder aus der Sicht der Romanfigur gezeichnet. (Laufzeit: 12. Februar bis 28. Mai).
Das Günter Grass-Haus befasst sich ab 21. Februar mit den beiden Literaturnobelpreisträgern Heinrich Böll und Günter Grass. Böll wäre 100, Grass 90 Jahre alt geworden. Die Ausstellung „Verschiedene Ansichten“ fügt zum ersten Mal die literarischen Arbeiten der beiden Schriftsteller auf enge Weise zusammen und verdeutlicht, wie sie deutsche Literatur- und Kulturgeschichte beeinflussten. Zur Ausstellungseröffnung am 21. Februar kommt Swetlana Alexijewitsch, Literaturnobelpreisträgerin 2015. (Laufzeit: 21. Februar bis Oktober).
Sammeln gehört zu den Ureigenschaften des Menschen. Das St. Annen-Museum besitzt eine riesige Anzahl an wertvollen Objekten, die zum Teil von Sammlern an das Museum gegeben wurden. Unter dem Titel „Lebenslange Leidenschaften I“ startet das St. Annen-Museum eine Reihe, in der solche Sammlungskonvolute in einer repräsentativen Auswahl gezeigt werden. Dabei sind alle kulturhistorischen Bereiche vertreten, vom Porzellan über Möbel bis hin zu Elektrogeräten. (Laufzeit: 23. März bis 24. September) In der Kunsthalle St. Annen im Museumsquartier wird ab 18. Juni eine Ausstellung der in Paris geborenen Künstlerin Alice Teichert gezeigt. Ihre Bilder sind bekannt für eine unendliche Tiefe und einzigartige Leuchtkraft. Für diese Ausstellung – es ist die erste Lübecker Ausstellung der neuen Leiterin des St. Annen- Museums – ist die Kunsthalle mit ihrer Nähe zum ehemaligen St. Annen-Kloster der ideale Ort: Alice Teichert hat eine große Liebe zu alter Kunst und lässt sich von ihr inspirieren. Die Crossover-Ausstellung trägt den Titel „Zwischen den Zeilen. Die Kunst von Alice Teichert im Dialog mit dem Mittelalter“. (Laufzeit: 18. Juni bis 15. Oktober).
Ab 25. Juni beschäftigt sich das Buddenbrookhaus in einer Ausstellung mit den verschiedenen Lebenswegen der Familie Mann nach 1945. Hitler ist besiegt, Deutschland besetzt. Die Familie Mann, die ins Exil geflohen war und jahrelang für ein anderes, besseres Deutschland gekämpft hat, erlebt das Ende des Nationalsozialismus. Doch was nun: Rückkehr in die alte Heimat? Nach dem Tod der beiden großen Literaten – Heinrich stirbt 1950, Thomas im Jahr 1955 – scheint der Weg frei für die Nachkommen, den eigenen Lebensweg zu gehen. Die Schau zu den Lebenswegen der Manns nach 1945 zeigt das Ringen der sieben Mann-Kinder um ein unabhängiges Leben. Kurator der Ausstellung ist der Germanist und Mann-Experte Tilmann Lahme. (Laufzeit: 25. Juni bis 19. November).
Das Museum Behnhaus Drägerhaus besinnt sich 2017 vor allem auf die eigene Sammlung. Unter dem Titel „100 Meisterwerke“ zeigt das Museum ab dem 23. September die Highlights aus den Bereichen Malerei, Grafik, Fotografie, Skulptur. Zu den herausragenden Werken des Museums, das Kunst von 1800 bis zur klassischen Moderne präsentiert, zählen Gemälde von Caspar David Friedrich, Carl Gustav Carus, Friedrich Overbeck, Max Liebermann, Lovis Corinth, Max Slevogt, Gotthardt Kuehl, Ernst Ludwig Kirchner und Edvard Munch.
Das Museum für Natur und Umwelt verdeutlicht in einer Ausstellung des Deutschen Meeresmuseums (DMM), des World Wide Fund For Nature (WWF) und des Forschungsinstitutes Senckenberg am Meer, Wilhelmshaven, die unglaubliche Vielfalt von Kaltwasserkorallen. Titel: „Kaltwasserkorallenriffe in unseren Meeren“.
Das Industriemuseum Geschichtswerkstatt Herrenwyk zeigt eine Fotoausstellung von Helga Martens. Sie hat auf dem ehemaligen Hochofengelände Reste der alten Werksbahn fotografiert.
(Laufzeit: 29. Januar bis 28. Mai).
Das St. Annen-Museum verfügt über eine große Spielzeugsammlung. Zu Weihnachten 2017 wird ein großer Gabentisch ausgebreitet, der kleine und große Herzen höher schlagen lässt. Titel der stimmungsvollen Präsentation: „Weihnachtswünsche“.