
Den Tourismuspavillon in der Bahnhofstraße werden 2018 andere beziehen. Glücksburg Consulting (GLC) ist dann außen vor. (Archiv)
Tourismus-Dienstleister und Gemeinde gehen nach 2017 getrennte Weg.
Eigentlich wollte die Malenter Gemeindevertretung am Donnerstag über die Kündigung des Geschäftsbesorgungsvertrags mit dem Tourismus-Dienstleister Glücksburg Consulting (GLC) entscheiden – doch das Unternehmen ist der Politik zuvor gekommen. Am Montag verkündete der GLC-Vorstandsvorsitzende Martin Weigel per Pressemitteilung, dass man den Vertrag fristgerecht gekündigt habe – „obgleich das Jahr 2016 eines der erfolgreichsten touristischen Jahre seit Beginn unserer Tätigkeit ist“. Grund für die Kündigung sind der Ablauf der Gemeindevertretersitzung im November, wo die Kommunalpolitik einen ersten Anlauf zur Vertragskündigung unternommen hatte, sowie die jüngsten Äußerungen der Malenter Bürgermeisterin Tanja Rönck, die sich ganz offen für andere touristische Vermarktungsmodelle einsetzt. „Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Gemeinde Malente ist leider nach mehr als zwölf Jahren erfolgreicher Tätigkeit nicht mehr möglich“, so Weigel. Zugleich warf er der Bürgermeisterin vor, medial zu einer vorzeitigen Kündigung aufzurufen, „obwohl sie bislang mit uns nie das Gespräch gesucht hat. Selbst unsere schriftliche Nachfrage nach den konkreten Kritikpunkten, die Frau Rönck bisher nie benannt hat, blieb von ihr unbeantwortet“, sagt Weigel. „Die Kündigung des Vertrages ist umso bedauerlicher, als dass die Zahl der vertraglich mit uns zusammenarbeitenden Vermieter in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist, was das Vertrauen in die touristische Kompetenz der GLC ausweist.“
Die Tourismus-Partnerschaft läuft somit Ende 2017 aus, vier in Malente lebende Mitarbeiterinnen verlieren ihren Arbeitsplatz. Tanja Rönck hatte bereits Anfang Dezember angekündigt, dass bei einer Kündigung des Vertrages eine Arbeitsgruppe innerhalb eines Vierteljahres neue Strukturen für das Tourismusmarketing vorbereiten solle. vg