
5000 Euro Sachschaden: Im Gesellschaftshaus wurden Fensterscheiben eingeschlagen. (HN)
Demonstrationen und Polizeipräsenz kennt man bei Veranstaltungen der Partei Alternative für Deutschland (AfD) in Travemünde. Doch diesmal hatte die Reaktion auf einen angekündigten „Adventsnachmittag“ eine andere Qualität: In der Nacht vom 12. auf den 13. Dezember hatten Unbekannte mehrere Fensterscheiben im Travemünder Gesellschaftshaus eingeschlagen.
Eigentümer des Gebäudes ist der Gemeinnützige Verein zu Travemünde, der seinen Saal im Obergeschoss auch für Veranstaltungen vermietet. Für den Abend des 13. Dezember war hier das Treffen der AfD angekündigt. Nach der Tat tauchte im Internet eine Art anonymes „Bekennerschreiben“ auf, in welchem sich die Täter rühmten, das Haus aufgrund der Veranstaltung „entglast“ zu haben. Der Vermieter wurde von den anonymen Tätern aufgefordert, der AfD die Räume wieder zu entziehen. Die Versammlung fand dann unter Polizeipräsenz trotzdem statt, weitere Vorkommnisse gab es nicht. Der Gemeinnützige Verein, der keine Glasversicherung für sein Gebäude hat, bleibt nun auf den Kosten in Höhe von etwa 5000 Euro sitzen.
Von der Politik wurde die Tat verurteilt: „Gewaltakte und Sachbeschädigungen stellen kein Mittel des demokratischen Diskurses dar“, sagte etwa Ulrich Krause aus Travemünde, der für die CDU zur Landtagswahl antritt. Er selbst lehne die meisten Positionen der AfD ab, mache dieses aber auf eine andere Art und Weise deutlich.
Von einem „Anschlag auf Recht und Freiheit“ sprach der Travemünder SPD-Ortsverein in einer Pressemitteilung. „Gewalt vermag Argumente nicht zu ersetzen und kann kein Mittel der Politik sein. Wer immer die Täter sein mögen: Das Einschlagen von Fensterscheiben ist keine politische Demonstration, sondern eine primitive Straftat.“
Die AfD will mit Kandidaten auch zur Landtags- und Bundestagswahl antreten, so dass es möglicherweise zu weiteren Ausschreitungen kommen wird. Bereits Ende November soll es auf einen Wahlkampf-Stand in Travemünde eine Attacke mit Hundekot gegeben haben, berichteten Mitglieder. HN