Motorradtreffen ist Geschichte

Helge Nickel

Tausende Motorräder in Eutin – ein Bild, das es so nicht mehr geben wird. Veranstalter Helge Nickel ist sauer auf die Stadt. (Graap)

Die Macher des Biker-Events geben auf – ihnen fehlt die Unterstützung der Stadtverwaltung.

Am vergangenen Sonntag hatte die Eutiner Motorrad-Fahrgemeinschaft „Rödeldöös“ in der Rosenstadt ihr 8. Motorradtreffen auf die Beine gestellt – es wird das letzte bleiben. Am Mittwoch verkündete Veranstalter Helge Nickel von der Agentur „kreativ+konkret“ im Namen der Hobby-Biker das Aus für das größte Motorradtreffen Schleswig-Holsteins.

„Das Thema ist unerfreulich und brisant“, meint Nickel. Hintergrund sei die unzureichende Unterstützung der Stadtverwaltung. „Die rund 50 Motorradfahrer haben für die Großveranstaltung ihre Freizeit geopfert und wollten sich eigentlich nur für ihre Stadt engagieren. Doch jetzt haben sie das Gefühl, als Bittsteller und dumme Jungen behandelt zu werden“, so Nickel.

Vom Rathaus Knüppel zwischen die Beine geworfen zu bekommen, sei er gewohnt, sagt Nickel, der seit den 80er-Jahren Events wie das Stadtfest oder das Bluesfest in Eutin organisiert. Die „Rödeldöös“

aber wollen sich den Stress mit der Stadt nicht weiter antun.

Ausgangspunkt es Unmutes ist die Handhabung der städtischen Genehmigung. Obwohl bereits im Dezember 2015 gestellt, trudelte der Bescheid erst zweieinhalb Wochen vor der Veranstaltung ein. Abweichend zum Vorjahr aber wurde die Nutzung von Freischützstraße und oberer Lübecker Straße nicht genehmigt. „Damit wäre der Parkraum für über 1000 Motorräder weggefallen, das war nicht akzeptabel“, so Nickel. Bei einem Gespräch mit Bürgermeister Carsten Behnk sei den Organisatoren dann gesagt worden, dass verschiedene Institutionen – vom Schloss bis zum Busbetrieb Rohde – Probleme mit den Sperrungen für die Veranstaltung hätten. Da Nickel keine Beschwerden aus den vergangenen Jahren bekannt sind, haben er und die „Rödeldöös“ dann überall noch einmal nachgefragt und festgestellt:

Niemand hat gegenüber der Stadt entsprechende Einwände geäußert. Das Ende vom Lied war, dass die Stadtverwaltung fünf Tage vor dem Event eine Genehmigung ohne wesentliche Änderung zum Vorjahr erteilte.

„So ist keine gesicherte Durchführung des Motorradtreffens mehr planbar. Zu weiteren Gesprächen mit Stadtvertretern oder Bürgermeister sind wir nicht mehr bereit“, teilen die Biker nun mit. In keiner Weise nachvollziehbar nennt Helge Nickel einen Kommentar des Eutiner Verwaltungschefs in den Lübecker Nachrichten. Zitat: „Wenn jemand bei uns etwas veranstalten will, bekommt er auch die gewünschte Unterstützung.“ Nickel sagt dazu: „Diese Äußerung ist eine ignorante, schallende Ohrfeige in Richtung des jahrelangen Engagements der Rödeldöös!“

Bürgermeister Carsten Behnk dazu: „Wir sind irritiert und verwundert über die Aussagen des Veranstalters. Grundsätzlich unterstützen wir gern und pro aktiv jeden Veranstalter, der hier in Eutin Events durchführt, die das Leben in der Stadt bereichern. Genauso haben wir auch Herrn Nickel unterstützt in Sachen Motorradtreffen.“ Da Stadt und Eutin GmbH die Veranstaltungen von Helge Nickel jährlich finanziell bezuschussen, „finden wir den Vorwurf der mangelnden Unterstützung mehr als befremdlich”, so Behnk. vg

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Eine Antwort auf „Motorradtreffen ist Geschichte“

  1. Paul Penta sagt:

    Eutin scheint nicht an Motorradfahrern interessiert zu sein. Lieber ruhige und gut zahlende Kurgäste.
    Motorradfahrer sind aber auch Autofahrer, Familienväter und – Mütter , zahlende Kunden in zahlreichen Geschäften. Schade. So weit hat man im Rathaus anscheinend nicht gedacht. Schämt Euch!

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