
Viele Steine auf dem Zentralparkplatz sind verschoben und große Fugen sind zu sehen. (ES)
Die gesamte Fläche könnte erneuert werden oder auf der Hälfte des Areals ein Parkhaus errichtet werden.
Wie könnte der Zentralparkplatz ausgebaut werden? Welche Sanierung ist möglich? Diese und andere Fragen beantwortete Jürgen Gödecke vom Eutiner Ingenieurbüro Höger und Partner im Bauausschuss. Die in den 1970er Jahren auf moorigem Untergrund entstandene Parkfläche wurde 1988 erstmals ausgebaut, Schäden zeigten sich schon recht bald. Zu den Schadensbildern, die sich über den gesamten Parkplatz ziehen, gehören große Fugenbilder, fehlenden Steine oder Steine ohne Verbund. Die Ursachen sind laut Experte vielfältig:
Minderqualität bei den verschiedenen Materialien, falsche Fugenbreiten und die Belastungen durch Dreh- und Lenkbewegungen der Fahrzeuge. Gödecke sprach von einem Zusammenwirken verschiedener Faktoren.
293 reguläre Stellplätze und zwölf Behindertenparkplätze gibt es zurzeit. Mehr seien auch bei einer Veränderung der Geometrie, sprich einer neuen Anordnung, nicht möglich.
Die Sanierungskosten für Variante 1, also die heutige Fläche des Zentralparkplatzes, werden auf 1,4 Millionen Euro geschätzt. Die Bauzeit würde etwa fünf Monate betragen. Eine zweite Variante – und damit ein gravierender Eingriff, so Gödecke – wäre die Errichtung eines fünf- oder sechsstöckigen Parkhauses (das der Höhe des P1-Centers entspräche) auf der Hälfte der heutigen Fläche in Richtung Eutiner Straße. Bei sechs Ebenen könnten maximal 583 Parkplätze entstehen. Bei Variante 2 müsste mit Sanierungskosten in Höhe von 450000 Euro für die Parkplatzfläche plus die Kosten für das Parkhaus gerechnet werden.
Hansjörg Thelen (SPD) zeigte sich irritiert. „Wir haben eine Parkplatzauslastung von 75 Prozent an normalen Tagen“, sagte er mit Verweis auf den Verkehrsentwicklungsplan. „Wir haben genug Parkplätze.
Warum werden solche Pläne zur Kapazitätserweiterung der Parkplätze weiterverfolgt“, fragte er und forderte die Verwaltung auf, Informationen über die Eigentums- und Besitzverhältnisse der gesamten Fläche zusammenzustellen, um Klarheit über möglichen Kosten zu haben. „Wir wollen aber auch wieder Zuwächse in der Stadt haben“, gab der Ausschussvorsitzende Andreas Marks (WBS) zu bedenken. „Aber wir wollen auch nicht ohne Ende Parkplätze bauen.“ ES