
Politiker Thomas Thalau (CDU) fährt die Strecke selbst mit dem Rad. Bei der Travemünder Polizei erkundigte er sich nach der neuen Verkehrsregelung am Gneversdorfer Weg. (HN)
Kurios: Stadt verbietet Radfahren auf dem Radweg.
Wo die Vogteistraße in den Gneversdorfer Weg mündet, kracht es besonders häufig zwischen Rad- und Autofahrern. Ein Grund ist der Radweg, den es nur auf einer Straßenseite gibt. Er muss in beide Richtungen befahren werden. Die CDU hatte vor einiger Zeit im Bauausschuss eine Anfrage zur Radweg-Problematik im Gneversdorfer Weg gestellt. „Uns wurde zugesichert, es ist eine Lösung gefunden worden“, sagt Bürgerschaftsmitglied Thomas Thalau, der ganz in der Nähe wohnt. Er wunderte sich am Dienstag, worin die Lösung bestand: Hinter der Ausfahrt Mühlenberg steht jetzt am Radweg ein Schild, welches das Radfahren verbietet. Wer in Richtung Travemünder Altstadt radelt, muss nun absteigen und schieben, bis er die gefährliche Ausfahrt Vogteistraße passiert hat. Aus der anderen Richtung ist das Radeln weiterhin erlaubt.
„Der Amtsschimmel hat zugeschlagen“, kommentierte Thalau auf Facebook die neue Verkehrsregelung. Die Stadt bezeichnet die Schilder-Aktion als „Sofortmaßnahme und Reaktion auf den massiven Unfallhäufungspunkt“. Bislang ist aber nicht zu beobachten, dass Radler das Schild wahrnehmen. Dafür könnten Radfahrer, die in Unfälle verwickelt werden, zukünftig Probleme mit der Versicherung bekommen: Schließlich verhalten sie sich jetzt verkehrswidrig, wenn sie das Zeichen Nummer 254 der Straßenverkehrsordnung (Verbot für Radfahrer) missachten.
Das Radfahr-Verbot für Radfahrer wird sicher auch Thema auf der kommenden Sitzung des Travemünder Ortsrates sein. Der tagt am Mittwoch, 8. Juni, um 19 Uhr im Gesellschaftshaus, Torstraße 1. Da geht es unter Tagesordnungspunkt Nr. 6 allerdings ums große Ganze: „Verkehr in Travemünde – parken und fahren – Gesamtverkehrskonzept“. HN